Interview: Mein erstes Jahr in der Ausbildung
Sprung ins Berufsleben
Geld verdienen, andere Arbeitszeiten, neue Wohnung - mit Beginn einer Ausbildung ändert sich viel. Julia, Polizeimeisteranwärterin im ersten Ausbildungsjahr, erzählt, wie ihr neuer Alltag aussieht.
Julia:
Polizeimeisteranwärterin
planet-beruf.de: Wie läuft ein typischer Arbeitstag bei dir ab?
Julia: Ich wohne mit den anderen Anwärterinnen und Anwärtern in der Gemeinschaftsunterkunft. Dort gibt es um 6:30 Uhr Frühstück, von 7:00 bis 16:30 Uhr habe ich theoretischen und praktischen Unterricht: Ich lerne zum Beispiel rechtliche Themen, wie das allgemeine Polizeirecht oder das Verkehrsrecht. Im praktischen Teil habe ich unter anderem Selbstverteidigung, Sport und polizeiliches Einsatztraining.
"Ich möchte etwas zurückgeben, indem ich gute Arbeit leiste."
(Julia)
planet-beruf.de: Was sind die größten Unterschiede zum Schulalltag?
Julia: Dadurch, dass ich Geld mit der Ausbildung verdiene, habe ich eine andere Erwartung an mich selbst. Ich möchte etwas zurückgeben, indem ich gute Arbeit leiste. Außerdem lerne ich hier wirklich für das spätere Berufsleben.
planet-beruf.de: Gibt es bestimmte Umgangsformen, auf die besonders Wert gelegt wird?
Julia: Höflichkeit ist sehr wichtig, alle grüßen sich. Für unsere Arbeit ist es wichtig, dass man gut miteinander auskommt und sich aufeinander verlassen kann. Daher gehen wir freundlich miteinander um. Wenn es mal einen Konflikt gibt, versuchen wir ihn schnell zu lösen.
Tipps für deinen Ausbildungsstart:
- Notiere, wie viel Geld du monatlich zur Verfügung hast und wie hoch deine regelmäßigen Ausgaben sind, zum Beispiel für dein Handy oder deine Fahrkarte.
- Wohnst du nicht bei deinen Eltern, kommen Kosten für Miete, Strom, Internet und Nahrungsmittel dazu.
- Plane eine bestimmte Summe für deine Freizeit ein und wie viel du monatlich sparen möchtest.
- Verdienst du bei deiner Ausbildung Geld, benötigst du ein eigenes Girokonto.
- Bei dualen Ausbildungen musst du außerdem eine eigene Krankenversicherung abschließen.
- Je nach Ausbildung und persönlicher Situation kannst du finanzielle Unterstützung beantragen, zum Beispiel BAföG (Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz), Wohngeld oder Berufsausbildungsbeihilfe (BAB).
Probezeit: Funktioniert die Zusammenarbeit?
In jeder Ausbildung hast du ein bis vier Monate Probezeit.
In der Zeit prüfen du und dein Ausbildungsbetrieb, ob ihr gut zusammenarbeitet. In der Probezeit dürfen beide Seiten jederzeit ohne Grund kündigen.
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