Podcast: 3 Fragen an Udo Joosten, Fachmann für die Ausbildung zur Binnenschifffahrtskapitänin und zum Binnenschifffahrtskapitän
Arbeiten an Bord
Wenn du auf einem Schiff arbeitest, lernst du, Verantwortung zu übernehmen. Der Umgang mit Technik ist dabei genauso wichtig wie der Umgang mit Menschen. Herr Joosten arbeitet am Schiffer-Berufskolleg Rhein in Duisburg. Dort ist er Ansprechpartner für die Ausbildung zur Binnenschifffahrtskapitänin und -kapitän.
Im Podcast erfährst du, welche Aufgaben dich an Bord und in der Berufsschule erwarten.
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planet-beruf.de Sprecher/in 2: 3 Fragen an Herrn Joosten, Fachmann für die Ausbildung zur Binnenschifffahrtskapitänin und zum Binnenschifffahrtskapitän
planet-beruf.de Sprecher/in 1: Herr Joosten arbeitet am Schiffer-Berufskolleg Rhein in Duisburg. Dort ist er Bereichsleiter für die Binnenschifffahrt. Das ist die einzige Berufsschule im Bereich Binnenschifffahrt in ganz Deutschland und der Schweiz. Seit 2022 ist dort die neue Ausbildung zur Binnenschifffahrtskapitänin und zum Binnenschifffahrtskapitän möglich. Herr Joosten erklärt, was dahinter steckt.
planet-beruf.de Sprecher/in 1: Herr Joosten, was ist der Unterschied zwischen der Binnenschifferin oder dem Binnenschiffer und der Binnenschifffahrtskapitänin oder dem Binnenschiffahrtskapitän?
Herr Joosten: Der normale Binnenschiffer, die Binnenschifferin nennt sich nach der bestandenen Abschlussprüfung Steuermann und ist damit Teil der Decksmannschaft. Ist praktisch verantwortlich für alles, was an Deck passiert, mit Laden, Löschen, mit technischen Anlagen an Bord. Und der Kapitän, die Kapitänin, Binnenschifffahrtskapitän oder Binnenschifffahrtskapitänin, hat praktisch die Führungsrolle an Bord. Ist einerseits dann nachher Schiffsführer. Das heißt, verantwortliche Person an Bord, und beaufsichtigt oder organisiert das Leben an Bord, die Arbeiten, die Tätigkeiten, das Miteinander der Personen, die an Bord leben.
planet-beruf.de Sprecher/in 1: Was sind die drei wichtigsten Aufgaben?
Herr Joosten: Die drei wichtigsten Aufgaben, würde ich sagen, sind in erster Linie: Fahren eines Schiffes mit hohem Maß an nautischen und technischen Verständnis. Steuern und Fahren eines Schiffes - ein Schiff führen letzten Endes. Zweitens würde ich sagen: Organisation der Abläufe an Bord und auch der Abläufe, die um das Schiff herum laufen. Sprich, die Reedereien, die vielleicht dahinter laufen, Qualitätsmanagement, Qualitätsnormen. Alles das, was damit zu tun hat, auch kaufmännische Aspekte. Und als drittes würde ich sagen: Menschenführung.
planet-beruf.de Sprecher/in 1: Bei dualen Ausbildungen wechseln Jugendliche zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Wie läuft denn eine Ausbildung in der Binnenschifffahrt ab?
Herr Joosten: Also, die Ausbildung in der Binnenschifffahrt ist eigentlich ähnlich wie in den Berufen an Land auch. Auch hier schließen die Auszubildenden mit den Betrieben Ausbildungsverträge ab. Die Betriebe, Ausbildungsbetriebe, sind größere Reedereien, die meistens europäisch aktiv unterwegs sind, auf den Wasserstraßen Europas. Wenn man auf so einem international tätigen Unternehmen angestellt ist - und ich sag mal den Rhein, die Nebenflüsse, Kanäle befährt - ist man in der Regel ein bis drei Wochen unterwegs. Das heißt, man ist in der Zeit an Bord und hat dann anschließend eine entsprechende Freischicht. Man geht nicht jeden Abend nach Hause, so wie im Beruf an Land. Und auch hier gibt es natürlich die Berufsschule, die findet aber in Blöcken statt. Das heißt, während einer dreijährigen Ausbildung ist man in jedem Ausbildungsjahr zwölf Wochen bei uns an der Schule.
planet-beruf.de Sprecher/in 1: Noch mehr zu den Ausbildungsberufen in der Binnenschifffahrt findest du unter Berufe A-Z.
Mach dich schlau - es lohnt sich!
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