Tagesablauf Gießereimechaniker/in – Schwerpunkt Druck- und Kokillenguss

Ein Kran bringt die schweren Gussformen direkt an die Maschine. Dort baue ich die beiden Hälften mit einem großen Schraubenschlüssel ein. Diese Gussformen aus Stahl werden Kokillen genannt. Man kann sie im Gegensatz zu manchen anderen Gussformen mehrfach wiederverwenden. Sie bestehen aus zwei Hälften mit Aussparungen, die aneinander gepresst werden. In die Hohlräume wird dann das flüssige Aluminium eingepresst.

Bevor die Produktion startet, mache ich eine halbe Stunde Pause.

Ein Kollege auf einem Gabelstapler füllt die Anlage mit flüssigem Aluminium. Es wurde im Ofen geschmolzen und in großen Warmhaltebehältern transportiert. Ich stelle die Gussanlage auf die richtigen Werte ein, so kann es losgehen. Die beiden Hälften der Gussform fahren gegeneinander, Aluminium wird im Inneren mit einem Kupferkolben eingepresst, nach einer kurzen Abkühlphase fährt die Gussform auseinander und ein Gehäuse für das Lenkgestänge eines Autos ist gegossen. An dem Kontrollpult kann ich die Druckgussmaschine steuern.

Nicht alle Teile des gegossenen Rohlings werden benötigt. Die Kanäle, über die sich das Aluminium in der Form gleichmäßig verteilen kann, werden zum Beispiel abgestanzt. Sie wandern in eine Wanne mit Ausschuss. Ab und zu weist ein Teil auch Fehler oder Lufteinschlüsse auf, es wird dann ebenfalls aussortiert.

Dieses Material ist aber kein Abfall. Wenn die Wanne voll ist, bringe ich sie zurück in die Vorproduktion. Dort kann der Ausschuss zusammen mit frischem Aluminium wieder neu eingeschmolzen werden.

Während der Produktion überprüfe ich, ob die gegossenen Teile auch die richtige Qualität haben. Mit verschiedenen Messlehren, Fühlern und Linealen kontrolliere ich die Abstände, Wandstärken und Durchlässe des Gussteils. Auch eine Nut muss auf die richtige Stärke geprüft werden. Das macht man mit der Messlehre. Außerdem achte ich auf Lufteinschlüsse oder feine Risse. Wir liefern nur einwandfreie Teile aus.

Hier ist alles in Ordnung, die Produktion kann weitergehen.

Bevor ein Kollege die Maschine übernimmt, trage ich die Produktion während meiner Schicht ein. Die Maschine zählt jeden Gussvorgang, auch Schuss genannt, mit. Ins Protokoll trage ich ein, wie viel Schuss erfolgt sind. Auch Fehlgüsse und Störungen hat sich die Maschine gemerkt. Vom Kontrollbildschirm kann ich alles ablesen. Nachdem ich alles ins Protokoll übernommen habe, beginnt die Zählung für den Kollegen von Neuem.

Das Protokoll gebe ich beim Schichtführer ab und kann dann Feierabend machen.