Digitale Berufsorientierung: Check-U als Lehrmittel
Check-U im Unterricht einsetzen
Das Unterrichtsmaterial zu Check-U unter der Bundesagentur für Arbeit hilft Ihnen, das Tool im Unterricht einzusetzen. Ein Berufsberater und ein Lehrer geben Tipps aus der Praxis.
Alexander Tietze, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit Krefeld:
"Check-U richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse und eignet sich besonders für Jugendliche zur beruflichen Orientierung. Ein Vorteil ist, dass sie sich mit den eigenen Stärken auseinandersetzen. Vielen Schülerinnen und Schülern sind ihre Stärken nicht oder nur wenig bewusst, dabei sind diese für die Berufswahl sehr wichtig. Zudem erweitert das Tool den Blick auf unbekannte Berufe und Alternativen.
Das Tool besteht aus vier Modulen. Die Bearbeitung dauert insgesamt circa zwei Stunden. Planen Sie also genügend Zeit ein. Die Reihenfolge, in der die Tests bearbeitet werden, können Sie beliebig festlegen. Die Schülerinnen und Schüler können ihren Stand speichern, pausieren und zu einem späteren Zeitpunkt weitermachen. Es bleibt also Ihnen überlassen, ob das Tool vollständig oder in Etappen bearbeitet wird.
Sobald ein Test abgeschlossen ist, folgt eine Auswertung. Am aussagekräftigsten ist das Ergebnis, wenn alle vier Tests abgeschlossen wurden. Es ist sinnvoll, die Ergebnisse im Berufswahlpass einzuordnen. Denn Check-U ist ein wichtiger Baustein im gesamten Berufswahlprozess."
Stephan Dormann, Lehrer an der Sekundarschule Alpen:
"An unserer Schule wird Check-U ab der 9. Jahrgangsstufe eingesetzt. Im Unterricht registrieren wir uns und loggen uns ein. Anschließend absolviert die Klasse unter Anleitung maximal ein bis zwei Tests. Die restlichen Module erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler zu Hause.
Wir binden die Eltern und Erziehungsberechtigten schon vorab ein, indem wir sie beispielsweise durch Mails über Check-U informieren. Um Fragen der Schülerinnen und Schüler und der Eltern zum Test beantworten zu können, rate ich Lehrkräften, sich vor der Anwendung mit dem Tool auseinanderzusetzen.
In der 9. Jahrgangsstufe erkunden die Jugendlichen mithilfe des Tools ihre Stärken und Interessen, etwa, ob sie lieber allein oder im Team arbeiten, handwerklich begabt oder kreativ sind. Für diesen Schritt habe ich beispielsweise anhand eines Rollenspiels die Frage "Wie gut kennt ihr euch?" im Unterricht behandelt. In der 10. Jahrgangsstufe nutzen die Schülerinnen und Schüler das Tool vor allem, um ihren Berufswunsch zu reflektieren.
Weisen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler darauf hin, dass das Testergebnis möglicherweise den Berufswunsch nicht bestätigt oder unbekannte Berufe auflistet. Die Vorschläge sollten nicht verworfen werden, sie dienen als hilfreiche Inspiration!"
So geht’s mit den Ergebnissen von Check-U weiter
Es bietet sich an, die Ergebnisse im Unterricht zu besprechen. Erklären Sie die Bedeutung und den weiteren Umgang damit. Etwa, indem sich die Schüler/innen mit den genannten Berufen auseinandersetzen:
- Auf planet-beruf.de finden sie Informationen zu rund 500 Ausbildungsberufen: Berufe A-Z
- Im BERUFENET können sie zum Beispiel zu Ausbildungsinhalten recherchieren: berufenet.arbeitsagentur.de
- Binden Sie zur Recherche BERUFE.TV ein: www.berufe.tv
- Direkt aus den Ergebnissen von Check-U gelangt man zum BERUFENET und zur Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit: www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche
Arbeitsmittel für den Unterricht mit Check-U
Der Praxisleitfaden Check-U stellt Ihnen das Tool ausführlich vor. Sie finden hier Hintergrundinformationen zu Check-U, eine Programmanleitung, Unterrichtsideen sowie Tipps für den Einsatz im Unterricht und für den Umgang mit den Ergebnissen.
Praxisleitfaden, Arbeitsblätter und Präsentationen zu Check-U stehen Ihnen hier zur Verfügung:
Junge Menschen mit Unterstützungsbedarf
Check-U ist nicht auf die speziellen Bedarfe junger Menschen mit Behinderungen ausgerichtet. Der Berufspsychologische Service der Bundesagentur für Arbeit (BPS) bietet jungen Menschen mit Behinderungen Hilfestellung. Betroffene Schüler/innen wenden sich dazu an ihre/n Berufsberater/in. Nutzen Sie im Unterricht als Alternative die einfachen Arbeitsblätter:
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