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Bericht: Projekt JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit

Persönliche Perspektiven durch gezielte Unterstützung

Nicht immer und nicht bei allen liegen geradlinige Lebensverläufe und klar definierte Wohnsituationen vor. Das ESF-Modellprogramm "JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" hilft jungen Menschen in problematischen Lebenslagen, eine neue Zukunft aufzubauen.

Zielsetzung

Das Programm "JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit" (JUST BEst) bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Unterstützung brauchen, weil sie noch nicht selbstständig leben können, von Wohnungslosigkeit bedroht oder bereits obdachlos sind, individuelle Hilfe an. Zu den Hauptzielen des Programms gehört es, die Teilnehmenden in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und auf ihrem Weg zu einer eigenständigen Lebensführung zu unterstützen. Es bietet eine intensive sozialpädagogische Betreuung, bei der die individuelle Ausgangssituation sowie spezielle Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Zielgruppen

Das Programm richtet sich an junge Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren, die unter schwierigen Ausgangsbedingungen leben. Dazu zählen insbesondere diejenigen, die das Jugendhilfesystem verlassen haben und/oder keinen oder nur unzureichenden Zugang zu vorhandenen lokalen oder regionalen Hilfsangeboten finden. Betroffen sind vor allem Jugendliche, die noch nicht in der Lage sind, eigenständig zu leben und/oder von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind.

Akteure

Die Initiative wird wissenschaftlich von der Universität Hildesheim begleitet. Das "Beratungsforum JUGEND STÄRKEN" der Universität bietet den 72 teilnehmenden Kommunen individuelle Beratung sowie Austauschmöglichkeiten.  Diese umfassen sowohl den Austausch untereinander als auch mit Expertinnen und Experten.

Die Besonderheit ist die Flexibilität des Konzepts. Die Kommunen entwickeln entsprechend der jeweiligen Bedarfslage selbstständig passgenaue Maßnahmen. Das Modellprogramm nimmt so an jedem Standort ein eigenes Profil an. Die Steuerung des Programms obliegt der örtlichen Jugendhilfe, die mit weiteren Netzwerkpartnern wie freien Jugendhilfeträgern, Jobcentern, Agenturen für Arbeit und weiteren Kooperationspartnern zusammenarbeitet.

Unterstützungswege

  • Ein Baustein der sozialpädagogischen Betreuung ist das individuelle Case Management, d.h. eine intensive Begleitung des Einzelfalls über einen längeren Lebensabschnitt hinweg. Aufbauend auf der Ausgangssituation und Motivation der jungen Menschen werden Unterstützungsmaßnahmen analysiert und eingeleitet.
  • Das Programm bedient sich mitunter der aufsuchenden Jugendsozialarbeit, z.B. in Form von Streetwork oder mobiler Beratung. Dabei werden die jungen Menschen direkt in ihrer Lebenswelt aufgesucht, um sie an weitere Unterstützungsmöglichkeiten heranzuführen.
  • Eine "niedrigschwellige Beratung bzw. Clearing" ist in Form einer ersten Anlaufstelle möglich. In dieser wird einfache Unterstützung wie kurzfristige Beratung, Begleitung zu Terminen oder Hilfe bei Bewerbungsschreiben angeboten. Der weitere Unterstützungsbedarf und zuständige Ansprechpersonen werden durch die Betreuer/innen geklärt. Bei festgestelltem intensivem sozialpädagogischem Unterstützungsbedarf z.B. wird der/die Jugendliche in das Case Management übergeben. Bei festgestelltem allgemeinerem Berufsorientierungsbedarf wird z.B. ein/e Berufseinstiegsbegleiter/in als Ansprechpartner/in festgelegt.
  • Zur Schaffung gesicherter Wohnverhältnisse werden neue Wohnformen erprobt. Folgende Unterbringungsformen sind dabei eine Option: betreutes Einzelwohnen, Wohngemeinschaften, intensivpädagogische Wohngruppen, Jugendwohnheime, aber auch die Rückkehr in familiäre Wohnverhältnisse. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erhalten hierbei eine individuell angepasste sozialpädagogische Unterstützung. Die Intensität und Dauer dieser Betreuung richten sich nach den persönlichen Bedürfnissen jedes Einzelnen. Ziel der Begleitung ist es, die jungen Menschen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen.
     
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