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Bericht: Auslandsaufenthalt während der Ausbildung

Qualifikationen im Ausland erwerben

Die Förderung der interkulturellen Kompetenz und des Spracherwerbs ist vor dem Hintergrund der zunehmenden Mobilität der Arbeitskräfte von großer Bedeutung. Für Auszubildende fast aller Branchen bieten sich vielfältige Möglichkeiten, berufliche Erfahrungen im Ausland zu sammeln.

Den Horizont erweitern

Das Erlernen einer Fremdsprache, der internationale Austausch von Fachkenntnissen und die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit sind gute Gründe für einen Auslandsaufenthalt während der Ausbildung. Viele junge Menschen legen damit den Grundstein für ihre berufliche Karriere.
Unabhängig davon, ob es sich um eine duale oder um eine schulische Berufsausbildung handelt, können Auszubildende einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland verbringen. Sei es durch ein Auslandspraktikum oder einen Austausch mit Partnerbetrieben. 

Rechtliche Rahmenbedingungen

Das Berufsbildungsgesetz gestattet Auszubildenden, bis zu einem Viertel ihrer Ausbildung im Ausland zu absolvieren, wenn dies dem Ausbildungsziel dient. Bei einer dreijährigen Ausbildung ist ein Auslandsaufenthalt von bis zu neun Monaten möglich. Der ausländische Ausbildungsbetrieb muss sicherstellen, dass relevante Ausbildungsinhalte vermittelt werden.
Die genauen Zugangsvoraussetzungen werden von Betrieben bzw. den zuständigen Kammern unterschiedlich geregelt. Manche Anbieter, beispielsweise die Industrie- und Handelskammer (IHK) oder die Handwerkskammer (HWK) setzen ein Mindestalter von 18 Jahren voraus. Außerdem wird empfohlen, dass die Auszubildenden bereits die Zwischenprüfung abgelegt haben. In jedem Fall muss der Ausbildungsbetrieb dem Auslandsaufenthalt zustimmen. Bei der Planung werden sie von den Ausbildungsberater/innen der IHK unterstützt.

Planung und Organisation

Für Interessierte sind zunächst das eigene Unternehmen, aber auch die Ausbildungsberaterinnen und -berater der IHK eine gute Anlaufstelle. Gerade große Konzerne mit internationalen Niederlassungen können einen direkten Kontakt für die Vermittlung in ausländische Betriebe herstellen.
Es gibt zahlreiche Programme, die einen Auslandsaufenthalt ermöglichen:

  • XCHANGE, fördert Azubi-Austausch-Projekte
  • Go.for.europe, europaweite Vermittlung von Auslandspraktika
  • Erasmus+, Programm der Europäischen Union
  • Horizont-Stiftung, fördert Auslandspraktika in der Kommunikations-, Medien- und Werbeindustrie

Eine Frage der Finanzierung

Zur Finanzierung können Auszubildende Stipendien oder Auslands-BAföG beantragen. Darüber hinaus gibt es auch einige kirchliche Förderprogramme.

Ein Kostenplan ist hilfreich, um die anfallenden Kosten zu visualisieren. Darin sollten folgende Ausgaben berücksichtigt werden:

An- und Abreisekosten

Lebenshaltungskosten (Miete, Verpflegung, Transport)

 

  • Kosten für den Versicherungsschutz Gesundheitsvorsorge (z.B. notwendige Impfungen)  
  • evtl. Kosten für das Visum
  • evtl. Kosten für einen Sprachkurs

Qualifikationen im Europass festhalten

Der Europass ist ein Angebot der Europäischen Union und steht in 30 Sprachen zur Verfügung. Es unterstützt die Dokumentation der im Ausland erworbenen Kompetenzen. Über das Europass-Portal können via e-Portfolio editierbare Vorlagen Lebensläufe und Bewerbungsschreiben erstellt sowie Kompetenzen und Qualifikationen europaweit verständlich dargestellt und international geteilt werden.

Gut zu wissen

Das Ausbildungsverhältnis wird während des Auslandsaufenthalts nicht unterbrochen. Das heißt, dass der Ausbildungsbetrieb weiterhin die Vergütung zahlt, die Berufsschulpflicht jedoch aufgehoben ist. Ein Auslandsaufenthalt ist auch in Weiterbildungen zur Meisterin oder zum Meister oder zur Technikerin, zum Techniker möglich.

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