Branchenreport: Diese Voraussetzungen sind bei Berufen mit Farben und Lacken wichtig
Eine bunte Mischung
Berufe mit Farben und Lacken sind so vielfältig wie das Farbspektrum selbst. Je nach individuellen Stärken und Interessen finden sich verschiedene Ausbildungen. Für diese sind unterschiedliche Voraussetzungen gefragt. Einen Überblick darüber erhalten Sie hier.
Von der Herstellung bis zur Anwendung
Bevor Farben und Lacke fertig gemischt zum Einsatz kommen, werden sie entwickelt und auf ihre Eigenschaften untersucht. Dazu führen Lacklaborantinnen und Lacklaboranten im Labor Versuche durch. Zum Beispiel prüfen sie, ob sich die Stoffe auf verschiedene Untergründe wie Holz, Beton, Metall oder Kunststoff auftragen lassen. Da man als Lacklaborant/in häufig an Maschinen und Anlagen arbeitet, ist mechanisch-technisches Verständnis nötig. Und um den späteren Materialverbrauch einzuschätzen, ist Rechenfertigkeit gefragt.
Die Materialprüfung stellt für Verfahrensmechaniker/innen für Beschichtungstechnik einen wichtigen Arbeitsschritt dar. Sie bringen die Stoffe sowohl maschinell als auch manuell auf verschiedene Oberflächen auf. Dafür steuern und überwachen sie bestimmte Maschinen und Anlagen, für die mathematisch-technisches Verständnis von Vorteil ist. Für das Grundieren von Beschichtungsobjekten ist handwerkliches Geschick nötig.
Maler/innen und Lackierer/innen tragen die Farben und Lacke schließlich auf. Die Ausbildung kann in verschiedenen Fachrichtungen absolviert werden. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Bauten- und Korrosionsschutz, Gestaltung und Instandhaltung sowie Ausbautechnik und Oberflächengestaltung. Auch hier ist gute Rechenfertigkeit wichtig, um das Mischverhältnis von Farben zu berechnen. Während eine kreative Denkweise vor allem für Oberflächengestaltung benötigt wird, ist handwerkliches Geschick für alle Fachrichtungen von Vorteil.
Stärken früh erkennen
Schulnoten oder Vorlieben für bestimmte Schulfächer können bei der Ausbildungssuche einen Hinweis darauf geben, ob die persönlichen Stärken von Jugendlichen zu den oben genannten Berufen passen. Das Fach Mathematik spielt in Berufen mit Farben und Lacken eine wichtige Rolle. So müssen beispielsweise Mischverhältnisse sowie Flächen, Räume und der Materialverbrauch genau berechnet werden. Ein Interesse am Fach Werken ist von Vorteil, da handwerkliches Geschick besonders für Maler/innen und Lackierer/innen wichtig ist.
Die Schulfächer Chemie, Physik und Biologie sind entscheidend für angehende Lacklaborantinnen und Lacklaboranten. Die Farben und Lacke müssen darauf geprüft werden, ob sie verschiedenen physikalischen, chemischen und biologischen Einflüssen standhalten können. Verfahrensmechaniker/innen für Beschichtungstechnik sollten ein Interesse am Fach Werken/Technik mitbringen, da sie mit verschiedenen Maschinen und Anlagen arbeiten, diese warten und überwachen.
Ausbildungen für junge Menschen mit Behinderungen
Die Ausbildung in den Berufen mit Farben und Lacken ist für Jugendliche mit und ohne Behinderungen möglich. Für Jugendliche mit Behinderungen gibt es zusätzlich z.B. die Ausbildung zum/zur Fachpraktiker/in für Maler und Lackierer (§66 BBiG/§42r HwO).
Für Fragen steht die Beratung für berufliche Rehabilitation und Teilhabe (Reha-Beratung) zur Verfügung.
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