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Experteninterview: Wie kommt Ihr Kind in die Hotel- und Tourismusbranche?

Offen sein für Gäste aus aller Welt

Mark Kühnelt ist Hoteldirektor und Präsident des DEHOGA-Verbands in Thüringen. Im Interview erklärt er, wie Sie Ihrem Kind bei der Entscheidung für eine Ausbildung im Gastgewerbe helfen und was Ihr Kind dafür mitbringen sollte.

Porträtbild von Mark Kühnelt

Hoteldirektor:

Mark Kühnelt

planet-beruf.de: Wie gelingt der Einstieg in die Hotel- und Tourismusbranche?

Mark Kühnelt: Der Einstieg in die Hotelbranche hängt für junge Menschen oft von den Vorstellungen der Eltern ab. Insbesondere dann, wenn es um die Vor- und Nachteile eines Berufs geht. Für die Gastbranche ist das eine Herausforderung. Denn man arbeitet dort häufig am Wochenende oder auch an Feiertagen. Eltern weisen ihre Kinder auf diese vermeintlichen Nachteile hin. Ich würde mir wünschen, dass Eltern ihren Kindern auch von Vorteilen der Gastbranche erzählen.

planet-beruf.de: Welche Vorteile bietet die Branche?

Mark Kühnelt: Eine Ausbildung im Gastgewerbe öffnet einem die Welt. Denn Gastfreundschaft wird in allen fünf Erdteilen gelebt. Natürlich heißt das auch, dass man bereit sein muss, in fremde Länder zu gehen und andere Sprachen zu lernen. Ein weiterer Vorteil ist die direkte Wirksamkeit. Man bekommt relativ schnell Verantwortung und kann zeigen, was man gelernt hat. Zum Beispiel, indem man eine Veranstaltung begleitet oder an der Rezeption Gästen bei Problemen weiterhilft.

"Im Service, in der Küche oder an der Rezeption ist man immer auf den Beinen."

(Mark Kühnelt)

planet-beruf.de: Welche Voraussetzungen brauchen junge Menschen, die eine Ausbildung in einem Hotelbetrieb machen wollen?

Mark Kühnelt: Ganz klar: Man muss Spaß am Menschen und an der Kommunikation haben. Ich sage meinen jungen Auszubildenden im Restaurant immer: „Ihr kreiert Kurzurlaube für die Gäste“. Wenn Gäste am Abend für ein paar Stunden ihren Alltag vergessen, hat der Service alles richtig gemacht. Zudem muss man körperlich belastbar sein. Im Service, in der Küche oder auch an der Rezeption ist man immer auf den Beinen. Jugendliche, die direkt aus der Schule kommen, müssen sich erst daran gewöhnen, dass das Tempo in dieser Branche ein anderes ist.

planet-beruf.de: Welche Ausbildungen gibt es in einem Hotelbetrieb?    

Mark Kühnelt: Im Hotel gibt es natürlich die Köchin beziehungsweise den Koch. Sie bereiten verschiedene Speisen in der Küche zu. Neu hinzugekommen ist, dass sie auch vegetarische und vegane Garmethoden in der Ausbildung lernen. Dann haben wir die Ausbildung zur Fachfrau und zum  Fachmann für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie. Diese Fachleute kennen sich gut mit Speisen und Getränken aus. Sie planen Veranstaltungen und führen  sie durch. Die Alleskönner im Hotelbetrieb sind die Hotelfachfrau und der Hotelfachmann. Sie sind in allen Bereichen eines Hotels eingesetzt. Sie erledigen Aufgaben im Zimmerservice, in der Gastronomie und an der Rezeption.

planet-beruf.de: Nachdem die Ausbildung abgeschlossen ist: Welche Aufstiegsmöglichkeiten gibt es?

Mark Kühnelt: Die Hotellerie ist eine Branche, in der man sich durch verschiedene Berufsstationen weiterentwickelt. Man muss dafür bereit sein, den Betrieb zu wechseln. Zum Beispiel macht man die Ausbildung in einem Tagungshotel. Anschließend wechselt man in ein Urlaubs- oder in ein Stadthotel. Und wenn man eine ganz neue Erfahrung sucht, arbeitet man in der Gastronomie auf einem Kreuzfahrtschiff. Je mehr Berufsstationen eine Fachkraft im Hotelgewerbe vorweisen kann, umso schneller erhält sie auch eine verantwortungsvollere Position.

So kann es auch weitergehen

Zu den im Text genannten Ausbildungsberufen gibt es auch entsprechende Weiterbildungen zum/zur Meister/in, zum Beispiel:

  • Küchenmeister/in
  • Restaurantmeister/in
  • Hotelmeister/in
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