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Experteninterview: Anforderungen in Berufen mit Farben

Die Motivation ist ausschlaggebend

Philipp Nonnenmann ist in der Geschäftsführung der Zerck Malereibetrieb GmbH in Hamburg. Er betreut die Auszubildenden zum/zur Maler/in und Lackierer/in und erzählt, worauf es bei der Ausbildung ankommt.

planet-beruf.de: Wie ist die Ausbildung zum/zur Maler/in und Lackierer/in aufgebaut?

Philipp Nonnenmann: Die Auszubildenden wechseln blockweise zwischen Berufsschule und praktischer Ausbildung im Betrieb. Bei uns lernen die Azubis vieles direkt auf der Baustelle. Sie übernehmen zum Beispiel Spachtel-, Tapezier- und Lackierarbeiten.

planet-beruf.de: Gibt es neue Technologien oder digitale Hilfsmittel, die Sie in Ihrer Arbeit einsetzen?

Philipp Nonnenmann: Digitale Hilfsmittel verwenden wir vor allem im Büro, zum Beispiel für die Zeiterfassung. Auf der Baustelle setzen wir verschiedene Maschinen ein, die die Arbeit bestmöglich erleichtern. Der Beruf Maler/in und Lackierer/in wird aber auch zukünftig hauptsächlich Handwerk bleiben und nur unterstützend durch Maschinen und Technologien ergänzt werden. 

planet-beruf.de: Welche Fähigkeiten sollten Auszubildende mitbringen?

Philipp Nonnenmann: Die Auszubildenden brauchen ein gewisses handwerkliches Geschick. Auch Teamfähigkeit, denn sie arbeiten häufig mit mehreren Personen auf der Baustelle zusammen. Die Auszubildenden sollten sich auch mit den Mitarbeitenden oder Kunden unterhalten können, also kommunikationsfähig sein. Handwerk ist ein körperlicher Beruf. Deshalb ist körperliche Belastbarkeit notwendig.

planet-beruf.de: Worauf achten Sie im Vorstellungsgespräch?

Philipp Nonnenmann: Zuerst einmal ist mir ein gepflegtes Erscheinungsbild wichtig. Ich sehe außerdem in den Bewerbungsunterlagen nach, ob die Bewerber/innen schon praktische Erfahrungen in dem Bereich gesammelt haben. Ich lege Wert darauf, dass sich die Auszubildenden bewusst für den Beruf entscheiden. Über gute Schulnoten freuen wir uns natürlich. Es ist aber wichtiger, dass die Person im Gespräch einen guten Eindruck macht.

planet-beruf.de: Was möchten Sie während der Ausbildung besonders vermitteln?

Philipp Nonnenmann: Der Schwerpunkt liegt natürlich auf den handwerklichen Fähigkeiten. Wir vermitteln aber auch grundsätzliche Soft Skills, die im Berufsleben wichtig sind. Zum Beispiel besprechen wir, wie man mit Kundinnen und Kunden oder im Kollegium kommuniziert oder wie man auf einer Baustelle auftritt.

planet-beruf.de: Was empfehlen Sie Eltern, deren Kind sich für den Beruf interessiert?

Philipp Nonnenmann: Ein Praktikum ist da optimal. Wenn die jungen Leute ein bis zwei Wochen in die Arbeit reinschnuppern, merken sie schnell, ob sie der Beruf interessiert. Wenn man im Praktikumsbetrieb eine Ausbildung machen kann, ist das ein zusätzliches Plus, weil man das Team schon kennt.

planet-beruf.de: Welche Karrieremöglichkeiten hat ein/e Maler/in und Lackierer/in nach der Ausbildung?

Philipp Nonnenmann: Man kann sich zum Beispiel zur Vorarbeiterin oder zum Vorarbeiter weiterbilden und Teams auf der Baustelle leiten. Dann gibt es die Möglichkeit, den Meisterbrief zu erlangen. Als Malermeister/in leitet man übergeordnet Projekte in einem Handwerksbetrieb, von der Kalkulation über die Projektabwicklung bis zum Abschluss. Oder man spezialisiert sich auf einen Fachbereich und wechselt in die Industrie.

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