Bericht: Hier wird es bunt - Ausbildungen rund um Farben und Lacke
Nicht alles ist schwarz-weiß
Ihr Kind experimentiert gerne mit Farben? Dann bietet sich eine Vielzahl an passenden Ausbildungsmöglichkeiten. Erfahren Sie hier mehr über Berufe in diesem Bereich und welche Stärken Ihr Kind dafür mitbringen sollte.
Vom Rohstoff zur Farbe
Als Chemikant/in stellt Ihr Kind aus Rohstoffen neben Produkten wie Wasch- und Reinigungsmitteln auch Farben und Lacke her.
Dafür misst es die Rohstoffe ab, füllt sie in Behälter, startet die Produktionsanlagen, erhitzt, kühlt oder destilliert die Stoffe und kontrolliert den Ablauf.
Lacklaborantinnen und -laboranten arbeiten ebenfalls in der Chemieindustrie und untersuchen und entwickeln Farben und Lacke. Dafür führen sie Versuche durch und dokumentieren die Ergebnisse. Sie prüfen dabei unter anderem auch die Haltbarkeit von Beschichtungen.
Die Vielfalt des Malerhandwerks
Der Ausbildungsberuf Maler/in und Lackierer/in bietet fünf Fachrichtungen, die jeweils spezifische Arbeitsbereiche und Aufgaben umfassen.
In der Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung gestaltet Ihr Kind Wände, Decken, Böden und Fassaden. Ihre Tochter oder Ihr Sohn arbeitet sowohl im Neubau als auch bei Sanierungen und Modernisierungen.
Maler/innen und Lackierer/innen der Fachrichtung Bauten- und Korrosionsschutz arbeiten auch oft im Neubau. Sie beschichten verschiedene Oberflächen, behandeln Betonflächen und schützen Metallkonstruktionen vor Rost und Korrosion.
Die Fachrichtung Ausbautechnik und Oberflächengestaltung umfasst neben den klassischen Malerarbeiten auch das Montieren von Bauteilen zur Dämmung oder zum Brandschutz.
Wählt Ihr Kind die Fachrichtung Energieeffizienz- und Gestaltungstechnik, steht die Energieeinsparung im Fokus. Hier gehört das Auftragen von Wärmedämmputzen zu den typischen Aufgaben.
Maler/innen und Lackierer/innen der Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege spezialisieren sich auf die Restaurierung von Wandmalereien, Stuckarbeiten und Mobiliar.
Diese Stärken sind wichtig
Bei der Arbeit mit Farben und Lacken ist genaues Arbeiten wichtig, damit z.B. keine Nacharbeiten notwendig sind und Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Zusätzlich spielt handwerkliches Geschick eine große Rolle, weil man mit Werkzeugen arbeitet. Außerdem benötigt Ihr Kind zum Herstellen von Mischungen oder Umrechnen von Mischverhältnissen Rechenfertigkeit.
Berufliche Weiterentwicklung
Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung gibt es verschiedene Möglichkeiten sich beruflich weiterzuentwickeln. Je nachdem welcher Ausbildungsberuf gewählt wurde, kann Ihr Kind eine Weiterbildung zum/zur Maler- und Lackierermeister/in oder zum/zur Techniker/in der Fachrichtung Farb- und Lacktechnik machen. In diesen Weiterbildungsberufen erhält Ihr Kind zusätzlich den Abschluss Bachelor Professional. Der Abschluss ist also gleichwertig mit einem abgeschlossenen Bachelorstudium an einer Hochschule.
Ausbildungen für junge Menschen mit Behinderungen
Jugendliche mit Behinderungen können die gleichen Ausbildungen machen wie Jugendliche ohne Behinderungen. Daneben gibt es speziell für junge Menschen mit Behinderungen Fachpraktiker-Ausbildungen. Wenn sich Ihr Kind für Farben und Lacke interessiert, kann es z.B. eine Ausbildung zum/zur Fachpraktiker/in für Maler und Lackierer oder zum/zur Raumausstatterwerker/in machen. Diese Ausbildungen werden nicht überall in Deutschland angeboten.
Wenn Sie Fragen dazu haben, können Sie sich an die Beratung für berufliche Rehabilitation und Teilhabe wenden.
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