Tagesablauf Rechtsanwaltsfachangestellte/r

Nun beschäftigen wir uns mit neuen Unfällen. Die Kanzlei vertritt viele Personen, die einen Verkehrsunfall hatten. Nach der Aktenanlage kontaktieren wir die Versicherungen unserer Mandantinnen und Mandanten. So werden in einer Kanzlei die Auftraggeber/innen genannt. Wir fragen, ob die Haftung schon geklärt ist. Wenn die Unfälle von der Polizei aufgenommen wurden, rufen wir auch dort an und fragen nach den Aktenzeichen. Heute fordern wir für einen Fall bei der Polizei die Ermittlungsakte an. Wenn wir alle Dokumente beisammenhaben, legen wir sie in unserem System in die jeweilige Akte.

Jetzt können wir für eine halbe Stunde in die Mittagspause gehen.

In unserer Kanzlei arbeiten 20 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte. Sie haben sich alle für verschiedene Rechtsgebiete spezialisiert. Zum Beispiel Verkehrsrecht, Arbeitsrecht oder Vertragsrecht. Daher kommen viele Mandantinnen und Mandanten mit unterschiedlichen Anliegen in die Kanzlei. Gerade trifft eine Mandantin ein. Wir nehmen ihre Unterlagen entgegen und machen mit ihr einen Gesprächstermin mit einem unserer Anwälte aus. Manchmal kommen Mandantinnen und Mandanten für einen Termin in die Kanzlei. Während sie auf die Anwältin oder den Anwalt warten, bieten wir ihnen Getränke an und betreuen sie, bis sie abgeholt werden.

Eine unserer Hauptaufgaben besteht darin, die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte in unserer Kanzlei zu entlasten. Für eine unserer Anwältinnen scannen wir heute Dokumente und pflegen sie anschließend in unser Anwaltsprogramm ein. Wegen der unterschiedlichen Rechtsgebiete unterscheiden sich die Aufgaben oft voneinander: Wir werten auch Anlagen einer Klage aus und nummerieren sie anschließend. Oder wir bereiten kleinere Schriftsätze vor. Außerdem fragen wir beim Einwohnermeldeamt nach Informationen.

Damit wir möglichst selbständig arbeiten können, brauchen wir viel Fachwissen. Daher lernen wir zum Beispiel, wie wir mit Ermittlungsakten vertraulich umgehen.

Im Kontakt mit unseren Mandantinnen und Mandanten oder den Gerichten benötigen wir viele Schriftsätze, etwa Briefe, Klagen oder Mahnbescheide. Mahnbescheide gibt es zum Beispiel dann, wenn Personen einen bestimmten Geldbetrag nicht gezahlt haben und eine Firma das Geld über uns einfordert. Der Mahnbescheid wird vom Gericht zugestellt.

Gerade lernen wir, wie wir Maßnahmen zur Zwangsvollstreckung einleiten und überwachen. Dafür bereiten wir einen Schriftsatz vor. Zwangsvollstreckungen können zum Beispiel Pfändungen oder Versteigerungen durch das Gericht zur Folge haben. Für ein paar Anliegen gibt es Vorlagen, aber wir schreiben auch sehr viel selbständig.

In unserer Kanzlei lernen wir von unseren Anwältinnen und Anwälten sowie den Rechtsanwaltsfachangestellten in Schulungen das Wichtigste zu den verschiedenen Rechtsgebieten. Heute lernen wir etwas über die richtige Anlage der Akten. Das letzte Mal haben wir über die verschiedenen Rechtsformen gesprochen. Dabei haben wir erfahren, was zum Beispiel die Abkürzungen "GbR" (= Gesellschaft bürgerlichen Rechts) oder "GmbH" (= Gesellschaft mit beschränkter Haftung) bedeuten.