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Job inside: Beamt(er/in) – Abschiebungshaftvollzugsdienst (mittl. Dienst)

Jeder Mensch reagiert anders

Maria befindet sich im Vorbereitungsdienst zur Beamtin im mittleren Abschiebungshaftvollzugsdienst. Anne arbeitet bereits in diesem Beruf. Beide beaufsichtigen Menschen, die kurz vor ihrer zwangsweisen Ausreise aus Deutschland stehen.

Rund um die Uhr im Einsatz

Um 6 Uhr am Morgen beginnt für Maria und Anne die Frühschicht mit der Dienstübergabe. Mit der vorherigen Schicht besprechen sie, wie viele Menschen gerade in der Abschiebungshafteinrichtung unterbracht sind. Dann schließen Maria und Anne die Räume der Untergebrachten auf. Sie schauen nach, ob es allen gut geht. Sie verteilen das Frühstück und hören sich die Sorgen der Menschen an. Außerdem  besprechen sie mit ihnen den Tagesablauf. Zum Beispiel können die Menschen hier zu einer ärztlichen Untersuchung gehen, Sport betreiben oder nach draußen in den Hof gehen. Anschließend gibt es ein Mittagessen. Um 14 Uhr endet die Frühschicht für die beiden und die Spätschicht beginnt. Beaufsichtigt werden die Menschen hier rund um die Uhr.

Sich auf andere Menschen einstellen

"Für manche ist die Entscheidung über ihre Abschiebung aber auch okay."

(Maria)

Immer, wenn Menschen neu in die Abschiebungshaft kommen, ist das für Anne und Maria eine besondere Situation. Oft fällt es diesen Menschen schwer, die Ablehnung ihres Asylantrages und die Entscheidung der Gerichte zu akzeptieren. Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich. Manche Menschen reagieren wütend oder verzweifelt. "Für manche ist die Entscheidung aber auch okay", ergänzt Maria. Auf jede Reaktion stellen sich Anne und Maria ein. Notfalls lösen sie auch Konflikte. In der Ausbildung lernen sie, wie das geht. Zum Beispiel in den Fächern Deeskalationstraining, Psychologie oder Eigensicherung.

Verschiedene Kulturen verstehen

Alle Menschen, die in der Abschiebungshaft untergebracht sind, kommen aus anderen Ländern. Ein Verständnis für andere Kulturen ist deshalb sehr wichtig in diesem Beruf. In der Justizvollzugsschule gibt es hierfür das Fach "Interkulturelle Kompetenz". Auch das Fach Englisch wird unterrichtet. "Weitere Fremdsprachen sind aber kein Muss für die Ausbildung", sagt Anne.

Fakten zur Ausbildung

Tätigkeiten: Beamtinnen und Beamte im mittleren Abschiebungshaftvollzugsdienst betreuen und beaufsichtigen in einer Abschiebungshaft- und Ausreisegewahrsamseinrichtung ausreisepflichtige Ausländerinnen und Ausländern.

Ausbildungsform: Die Ausbildung erfolgt als Vorbereitungsdienst.

Dauer: 2 Jahre

Zugangsvoraussetzungen: Vorausgesetzt wird in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss. Je nach Bundesland können weitere Voraussetzungen gefordert werden.

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