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Podcast: Berufsorientierung gemeinsam gestalten: Eltern in Berufsorientierung einbinden

Berufswahl mit Lehrkräften und Eltern

Karsten Herold ist Lehrer an der Sankt-Leonhard-Mittelschule in Nürnberg und leitet dort auch den Berufswahlunterricht. Seine Schule trägt die Auszeichnung „Familienfreundliche Schule“, die das Jugendamt der Stadt verleiht. Diese Familienfreundlichkeit setzt die Schule mittels verschiedener Projekte in die Praxis um, etwa mit Elternabenden, an denen Kinderbetreuung angeboten wird. So helfen Lehrkräfte und Eltern oder Erziehungsberechtigte zusammen, dass junge Menschen den Ausbildungsweg finden, der am besten zu ihnen passt.

Im Podcast gibt Karsten Herold Tipps, wie Lehrkräfte und Eltern gemeinsam die berufliche Orientierung Jugendlicher fördern.

Jetzt anhören: Berufsorientierung gemeinsam gestalten: Eltern in die Berufsorientierung einbinden

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Von der Schule in den Beruf – der Podcast von planet-beruf.de für Lehrkräfte und BO-Coaches

planet-beruf.de Sprecher/in 2: Berufsorientierung gemeinsam gestalten: Eltern in die Berufsorientierung einbinden

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Eltern und Erziehungsberechtigte sind die wichtigsten Begleiter bei der Berufswahl ihrer Kinder. Bei der Frage „Was will ich später beruflich machen?“ werden sie zuerst angesprochen, noch vor der Peergroup von Mädchen und Jungen im ähnlichen Alter. Orientierung geben darüber hinaus Lehrerinnen und Lehrer. 

Das gemeinsame Ziel ist, Mädchen und Jungen auf den Berufsweg zu bringen, der am besten zu ihnen passt.

Um das zu erreichen, können sich Eltern und Lehrkräfte gut ergänzen.

Ein Lehrer, dem die Zusammenarbeit mit Eltern besonders wichtig ist, ist Karsten Herold. Er unterrichtet an der Sankt-Leonhard-Mittelschule in Nürnberg.

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Herzlich Willkommen, Herr Herold. Stellen Sie sich doch bitte einmal kurz vor.

Karsten Herold: Hallo erstmal. Ich bin momentan Klassenleiter einer 9. Klasse. Ich unterrichte eigentlich alle Fächer – alle Hauptfächer und alle Nebenfächer, die es so gibt.

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Die Sankt-Leonhard-Mittelschule trägt das Label „Familienfreundliche Schule“. Ich habe recherchiert und herausgefunden, dass das eine Auszeichnung ist, die das Jugendamt der Stadt Nürnberg verleiht. Was genau heißt das jetzt für Sie und die Schule, eine „Familienfreundliche Schule“ zu sein?

Karsten Herold: Das Hauptziel einer familienfreundlichen Schule ist eigentlich, dass alle Beteiligten an der Bildungs- und Erziehungsarbeit sich gegenseitig als Partner betrachten und auch versuchen, ihre Ziele gemeinsam umzusetzen. Als Beteiligte zu nennen wären natürlich die Eltern, die Schule an sich, die Jugendhilfe und der externe Kooperationspartner. Wenn man ganz ehrlich ist, wollen alle Beteiligten dasselbe für die Schülerinnen und Schüler, nämlich, dass sie durch individuelle Unterstützung einen passenden und individuellen Lebens- und Ausbildungsweg finden.

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Wie setzen Sie das dann konkret in der Praxis um? Was bieten Sie an?

Karsten Herold: Ein Beispiel wäre, dass an Elternabenden Kinderbetreuung angeboten wird, um wirklich den Eltern auch zu ermöglichen, Beruf und Verpflichtungen in der Schule zu vereinen.

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Wir haben also eine familien- und elternfreundliche Schule. Wie sieht die Zusammenarbeit der Sankt-Leonhard-Mittelschule mit anderen externen Partnern aus? Also zum Beispiel der Agentur für Arbeit oder der Jugendberufsagentur?

Karsten Herold: Es wird immer mehr deutlich, dass bei den Projekten, die von externen Partnern angeboten werden, die Eltern auch immer mehr eingebunden werden. In Form von Elternabenden, Elterntreffs, wo wirklich ständig Transparenz herrscht: Was will die Maßnahme und warum ist sie vielleicht auch für mein Kind geeignet.

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Wie arbeiten Sie als Lehrer bei solchen externen Projekten mit den Eltern zusammen?

Karsten Herold: Da versuchen wirklich alle, im Austausch zu bleiben. Der Lehrer, der immer ein bisschen den Ist-Stand mit den schulischen Leistungen geben kann und da auch sieht, was ist möglich. Und da ist es auch ganz wichtig, die Eltern mit einzubeziehen, weil die Eltern natürlich die Äußerungen daheim – was sind Ziele, was will man erreichen – viel besser mitbekommen als es vielleicht manchmal in der Schule der Fall ist. Und der externe Partner hat dann auch nochmal einen ganz anderen Blick auf das Kind, weil dieser Bereich Schule ja sich trotzdem manchmal unterscheidet von anderen Angeboten.

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Für den Austausch mit den Eltern muss ja der Kontakt erst mal zustande kommen. Wie treten Sie mit den Eltern denn in Kontakt?

Karsten Herold: Da gibt es ganz viele Möglichkeiten. Das fängt ganz einfach an, bei Elternbriefen auf verschiedenen Sprachen. Das zeigt schon eine Wertschätzung. Das ermöglicht den Eltern schon mal zu verstehen: um was geht es jetzt da überhaupt. Und dann ist die Basis natürlich auch dieses Vertrauen, dass die Eltern auch sehen, die Schule, externe Partner und alle die beteiligt sind, wollen eigentlich wirklich nur das Beste für ihr Kind.

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Sie haben jetzt den Elternbrief erwähnt, Herr Herold, und daneben gibt es ja als ganz klassisches Format, in dem sich Lehrkräfte und Eltern austauschen: den Elternabend. Was gibt es denn daneben noch für Möglichkeiten oder Projekte, wie Lehrkräfte und Eltern in einen Austausch kommen? 

Karsten Herold: Das wären zum einen Workshops, das wären Expertenvorträge zu gewissen Themen und Elterntage auch außerhalb der Schule, Elternstammtische, Elterncafe, Teestube oder wirklich immer auch wieder Tage der offenen Tür, wo die Eltern in ungezwungener Atmosphäre wirklich die Schule betreten können und auch sehen können: Was passiert an der Schule eigentlich? Was machen meine Kinder außer lernen an der Schule noch?

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Als letztes mag ich Sie noch um Ihren Tipp bitten. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine neue Arbeitskollegin oder einen neuen Arbeitskollegen an der Schule und die Person hat das erste Mal die Aufgabe, Eltern für die Berufswahl ihrer Kinder zu begeistern. Was geben Sie Ihrer neuen Kollegin oder Ihrem neuen Kollegen für einen Tipp? 

Karsten Herold: Als aller erstes wäre es natürlich wichtig, sich mal einen Überblick über die zahlreichen Maßnahmen zu machen, die es gibt und dann einfach Sachen zu beherzigen, die nicht nur für die Elternarbeit in der Berufsorientierung wichtig sind, sondern für die Elternarbeit allgemein und das wäre eben niedrigschwellig auf die Eltern zukommen und Ihnen den Kontakt so leicht wie möglich zu machen und auch immer signalisieren, dass die Anliegen und Probleme auch wirklich auf offene Ohren treffen.

planet-beruf.de Sprecher/in 1: Vielen Dank, Herr Herold, für Ihre Tipps und Infos.

planet-beruf.de Sprecher/in 2: Noch mehr zur Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Eltern finden Sie im Portal für Lehrkräfte und BO-Coaches auf planet-beruf.de, unter Partner » Eltern und Erziehungsberechtigte.

Helfen Sie Ihren Schülerinnen und Schülern, ihren eigenen Weg zu finden – von der Schule in den Beruf!
 

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