Tagesablauf Zweiradmechatroniker/in - Fahrradtechnik

Ein Kunde kommt in unsere Werkstatt und möchte sein Fahrrad warten lassen. Ich befestige sein Fahrrad im Reparaturständer und schaue mir mit dem Kunden alles an. Nachdem ich ihm erklärt habe, welche Arbeiten ich empfehle, dokumentiere ich die nötigen Arbeiten in unserem Warenwirtschaftssystem. Dort nehme ich unter anderem auch die Kundendaten, die Fahrradnummer und die Farbe auf. Anschließend mache ich dem Kunden einen Kostenvoranschlag. Stimmt er diesem zu, kann ich mit den Reparaturen beginnen.

Die Kette beim Fahrrad ist abgenutzt. Das habe ich vorher mit der Kettenlehre geprüft. Das ist ein spezielles Prüfwerkzeug. Ich lege das Werkzeug auf die Kette, sodass die Zapfen in die Löcher schauen. Wenn die Kettenlehre nicht aufliegt, ist die Kette noch gut. Wenn die Zapfen in der Kette "stecken", muss sie ausgetauscht werden. Ich hole eine neue Kette aus dem Lager und bringe sie richtig an. Davor reinige ich das Ritzelpaket. Das ist der hintere Teil des Fahrrads für den Kettenantrieb.
Dann mache ich eine kurze Pause.

Jetzt muss ich die Schaltung kontrollieren. Dafür schalte ich den Gang so, dass die Kette auf dem kleinsten Zahnrad des Ritzelpakets liegt. Jetzt sollte die Leitrolle genau unter dem kleinsten Ritzel liegen. Die Leitrolle ist das Teil, das die Kette von Ritzel zu Ritzel bewegt. Mit einem Schraubendreher drehe ich die  H-Einstellschraube bis beide Teile direkt übereinander liegen. Anschließend kontrolliere ich den L-Anschlag. H und L beschreiben die Einstellungen beim unteren beziehungsweise oberen Anschlag. Der Anschlag bestimmt die Bewegung des Schaltwerks.

Dann mache ich Mittagspause.

Jetzt widme ich mich dem nächsten Kundenauftrag. Bei diesem Fahrrad soll auf einen Nabendynamo umgerüstet werden. Der Dynamo sitzt in der Nabe des Vorderrades, er bildet sozusagen das Zentrum. Durch die Bewegung des Rades entsteht Strom, der wiederum Licht erzeugt. Ich suche den passenden Dynamo und berechne die Speichenlänge. Dafür gibt es eine bestimmte Formel, für die ich vorher unter anderem den Durchmesser des Rades messen muss. Mit Fingerspitzengefühl bringe ich die neuen Speichen an.

Anschließend muss ich das Rad zentrieren. Das macht man auch bei einem Rad, das einen "Achter" hat. Beim Zentrieren verändert man die Spannung der Speichen. Mit dem Zentrierschlüssel drehe ich die Speichen so, dass die Länge überall gleich ist. Der Reifen wird dabei in einem Zentrierständer festgehalten.

Ich muss heute noch ein paar weitere Räder zentrieren. Danach räume ich alles ordentlich an seinen Platz und mache Feierabend.