Tagesablauf Geomatiker/in

Beim Aktualisieren der Karten kann es gut sein, dass mir Unstimmigkeiten auffallen, also dass zum Beispiel die Daten unserer Datenbank nicht mit anderen Karten übereinstimmen. In so einem Fall mache ich mir Notizen und überprüfe dann alles auf einmal. Stelle ich fest, dass wirklich ein Fehler vorliegt, sage ich den Kolleginnen und Kollegen Bescheid, die für die Datenbank zuständig sind, damit sie das dort ausbessern.

Im Anschluss mache ich Mittagspause.

Wenn ich mit dem Aktualisieren der Karte fertig bin, dann plotte ich sie. Das bedeutet, vereinfacht gesagt, dass ich sie großformatig und farbig ausdrucke. So sehe ich oft noch mehr Sachen, die vielleicht nicht passen. Mein Ausbilder hilft mir dabei und gibt mir Tipps, worauf ich achten soll. An den Stellen, wo ich nochmal nachprüfen muss, klebe ich Klebezettel mit einer Notiz auf. Später bessere ich diese Sachen im Programm aus und plotte die Karte erneut, um sie zu überprüfen. Das wiederhole ich, bis ich keine Unstimmigkeiten mehr entdecke.

Jetzt habe ich noch einen Auftrag bekommen, den ich schnell erledigen muss. Immer wenn sich etwas im Bayerischen Landtag ändert, müssen wir das auf der sogenannten Abgeordneten-Karte vermerken. Hier sind alle Abgeordneten des Landtages auf einer Bayernkarte zu sehen. Sie sind mit Bild ihrem Wahlkreis zugeordnet. Unter dem Bild stehen noch zusätzliche Informationen. Wenn jetzt zum Beispiel ein Abgeordneter oder eine Abgeordnete in Rente geht, muss ich die Karte entsprechend aktualisieren.

Zusätzlich zum Tagesgeschäft bekommen wir Auszubildenden von unseren Ausbildern fiktive Aufträge. Ich bin zum Beispiel gerade dabei, eine Anfahrtskarte für unseren Standort zu erstellen. Dafür muss ich mir überlegen, wie ich die Seite gestalten möchte. Dazu gehört es, dass ich die Schriftart für die Wegbeschreibung und die Ortsnamen festlege, mir Symbole für bestimmte Merkmale ausdenke und die Farben, die ich für bestimmte Linien wie Straßenverläufe verwenden möchte, auswähle. Mithilfe eines Grafikprogramms probiere ich jetzt unterschiedliche Gestaltungsideen aus.

Für ein weiteres Azubi-Projekt haben ich und ein paar meiner Azubi-Kollegen den Auftrag bekommen, eine physische Karte (das heißt, hier sind Gebirge, Täler, große Flüsse zu sehen) von der Schweiz zu erstellen. Jeder hat dann für sich an seiner Karte gearbeitet. Ich stelle mein Ergebnis jetzt meinen Azubi-Kollegen vor. Bei den Gebirgen habe ich zum Beispiel Schatten eingefügt, sodass sie eine leichte 3-D-Optik haben. Ich erkläre jetzt, wie ich dabei vorgegangen bin. Umgekehrt präsentieren auch die anderen Azubis das Ergebnis ihrer Arbeit. Mit dieser Methode lernen wir viel voneinander.

Nach der Besprechung mache ich dann Feierabend.