Experteninterview: Virtual Reality in der Ausbildung
Lernen in virtuellen Welten
Die Heidelberger Druckmaschinen AG setzt Virtual Reality (VR) in der Ausbildung ein. Rainer Haus, Leiter der Organisations- und Personalentwicklung, erklärt im Interview, was Virtual Reality für das Lernen so wertvoll macht.

planet-beruf.de: Wie kam es zu der Idee, Virtual Reality im Rahmen der Ausbildung zu nutzen?
Rainer Haus: Wir waren an einem Forschungsprojekt beteiligt. Eingebunden in diese wissenschaftliche Begleitung haben wir 2016 ein Pilotprojekt gestartet und mehrere VR-Anwendungen aufgebaut.
Was ist Virtual Reality (VR)?
Virtual Reality (deutsch: virtuelle Realität) bezeichnet eine am Computer geschaffene Welt. Diese kann täuschend echt wirken. Mit einer Brille, die vorne ein Display hat, tauchen die Nutzer/innen in die künstliche Umgebung ein.

planet-beruf.de: Wie setzen Sie die VR-Anwendungen in Ihrem Unternehmen in der Ausbildung ein?
Rainer Haus: In unserem Ausbildungszentrum haben wir eine Zukunftswerkstatt eingerichtet, wo wir Virtual Reality schwerpunktmäßig einsetzen. Die Auszubildenden tragen VR-Brillen und halten Controller in der Hand, mit denen sie ihre Sichtweisen steuern. Im virtuellen Raum können die Auszubildenden Dinge erleben und sichtbar machen. Deshalb ist Virtual Reality als Lernmedium wirklich wertvoll. Unsere angehenden Medientechnologinnen und -technologen Druck erfahren in der virtuellen Welt z.B., was im Inneren einer Druckmaschine passiert. Sie lernen, worauf sie achten müssen, bevor sie tatsächlich mit den Druckmaschinen arbeiten. Auch bei der Ausbildung von Mechatronikerinnen und Mechatronikern sowie von Elektronikerinnen und Elektronikern haben wir die Technologie schon eingesetzt. Hier haben wir 3-D-Drucker virtuell abbilden lassen, die die Auszubildenden in Einzelteile zerlegen und wieder zusammensetzen können.

planet-beruf.de: Wie profitieren die Auszubildenden von den VR-Elementen in der Ausbildung?
Rainer Haus: Druckmaschinen sind heute alle mit Abdeckungen versehen. Mit der virtuellen Anwendung können Prozesse sichtbar gemacht werden. Das hilft, mechanische und bautechnische Zusammenhänge zu begreifen. Die Auszubildenden können ausprobieren, ohne dabei etwas kaputt zu machen. Das ist ein großer Vorteil. Virtual Reality passt natürlich auch in die heutige Lebenswelt der Jugendlichen. Die Rückmeldungen von den Auszubildenden sind außerordentlich gut. Virtual Reality ist aber nur eine Ergänzung zu den analogen Lernmethoden.