Job inside: Medizinischer Fachangestellter
Jeden Tag unterschiedliche Patienten betreuen
Caner lernt im dritten Ausbildungsjahr den Beruf Medizinischer Fachangestellter am Diabetes-Zentrum in Neustadt am Rübenberge. Jeden Tag mit Menschen Kontakt zu haben und ihnen zu helfen, ist für ihn die schönste Seite seines Berufs.

Über ein freiwilliges Praktikum hat Caner zu seinem Beruf gefunden. Eine Bekannte seiner Familie bot ihm eine Praktikumsstelle an. "Ich war neugierig, wie es ist, und wollte mir mal was anderes anschauen. Am meisten hat mir an dieser Arbeit von Anfang an gefallen, mit Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen", erzählt er. Auf das Diabetes-Zentrum als Ausbildungsort ist Caner selbst gekommen. "Durch die Diabetes-Krankheit meines Opas habe ich gemerkt, dass mich dieses Thema sehr interessiert." Dann hat er von seinem Umfeld vom Diabetes-Zentrum erfahren, eine große Praxis, die sich auf die Betreuung diabeteskranker Personen spezialisiert hat.

Unterstützung ist immer da
Caner ist vier Tage die Woche in der Praxis und einen Tag an der Berufsschule. In seiner Berufsschulklasse ist er der einzige männliche Auszubildende und genießt die Sonderstellung. "Nachteile bemerke ich dadurch keine", verrät er, "sondern eher Vorteile. Die Mädchen haben mich von Anfang an gut aufgenommen. Sie unterstützen mich bei allem und sind mir gegenüber immer rücksichtsvoll."
Schrittweise vorwärts
In seiner Praxis hat Caner viele Kolleginnen und Kollegen, mit denen er sich ausgezeichnet versteht. Morgens werden die Aufgaben im Praxis-Team verteilt. Anfangs übte Caner als Neuling typische Arbeitsschritte wie z.B. die Aufnahme, das Wiegen von Patienten, die Blutabnahme, die Organisation der Wartezeiten, die Vorbereitung der Behandlungsräume usw. "Wer bei uns mit der Ausbildung beginnt, fängt mit ganz einfachen Sachen an. Eine Aufgabe wird zuerst erklärt und gezeigt. Wenn sie später gut klappt, kommt die nächste Aufgabe." Mit der Zeit hat Caner immer mehr Verantwortung erhalten. Nun übernimmt er auch Aufgaben in der Verwaltung, was ihm sehr gut gefällt. Dazu telefoniert er in einem separaten Büro mit Patienten, klärt ihre Beschwerden und kümmert sich um schriftliche Dokumente. Manchmal weist er neu erkrankte Patienten in den Umgang mit Blutzucker-Messgeräten ein.

Für jeden da sein
"Jeder Tag ist anders", berichtet Caner. "Es gibt immer wieder Situationen, mit denen man nicht gerechnet hat - lustige und traurige Momente. Wir sind eine große Praxis mit vielen unterschiedlichen Patienten und Geschichten. In diesem Beruf muss man vor allem Spaß daran haben, mit Menschen zusammenzuarbeiten". Daher sind Teamfähigkeit und Hilfsbereitschaft wichtige Stärken. Zusätzlich hat Caner in seiner Ausbildung gelernt, in nahezu jeder Situation freundlich und geduldig zu bleiben. "Auch wenn die Praxis voll ist, muss man Ruhe bewahren. Manchmal wollen sich die Patienten gern unterhalten oder haben viele Fragen, obwohl wir alle Hände voll zu tun haben. Für uns Angestellte ist es trotzdem immer wichtig, uns für alle Zeit zu nehmen. Wir wollen den Patienten zeigen, dass sie gut aufgehoben sind und mit uns über alles sprechen können."
Caners nächste Ziele
Ein solider Berufsabschluss mit guten schriftlichen und mündlichen Ergebnissen ist Caner sehr wichtig. In seinem letzten Ausbildungsjahr konzentriert er sich deshalb vorrangig auf die Vorbereitung für die Abschlussprüfung. Für die Zukunft hat er noch keine konkreten Pläne gemacht. Interessant findet er aber die Tätigkeit eines Praxismanagers, der für die Organisation größerer Praxen verantwortlich ist.
Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsform: dual in Betrieb und Berufsschule
Dauer: 3 Jahre
Zugangsvoraussetzungen: Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.
Alternativen z.B.:
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r
Kaufmann/Kauffrau im Gesundheitswesen
Hier arbeiten Medizinische Fachangestellte
Medizinische Fachangestellte arbeiten häufig in Arztpraxen verschiedener Fachrichtungen oder in größeren Kliniken und Krankenhäusern. Aufgrund ihres medizinischen Fachwissens ist auch eine Beschäftigung in medizinischen Laboren und Ämtern möglich.
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