Das spricht für eine Ausbildung

Du bist bald fertig mit der Schule und fragst dich, was danach kommt? Mit einer Ausbildung kannst du direkt ins Berufsleben einsteigen, eigenes Geld verdienen und praktische Erfahrung sammeln. Eine Ausbildung öffnet dir viele Türen – egal, ob du später arbeiten, weiterlernen oder sogar studieren möchtest.

Das sind die Vorteile einer Ausbildung:

  • Große Berufsauswahl – es gibt über 300 anerkannte Ausbildungsberufe
  • Teilzeitausbildung möglich – ideal, wenn du aus gesundheitlichen Gründen keine Ausbildung in Vollzeit absolvieren kannst, ein Kind betreust, Angehörige pflegst oder Zeit für den Spracherwerb brauchst
  • Ab ins Ausland – sammle während deiner Ausbildung Erfahrung in anderen Ländern wie zum Beispiel Frankreich, Irland oder Südafrika
  • Karriere machen – mit Weiterbildungen wie Meister/in, Fachwirt/in oder Techniker/in kannst du aufsteigen und dein Wissen erweitern

Tipp:Gut zu wissen: Manchmal lässt die persönliche Situation eine Ausbildung in Vollzeit nicht zu – zum Beispiel, wenn du ein Kind betreust oder Angehörige pflegst. In diesem Fall kannst du deine Ausbildung auch in Teilzeit absolvieren. Dabei reduzierst du deine Arbeitszeit im Betrieb um bis zu 50 Prozent. Die Ausbildungsdauer verlängert sich entsprechend, aber höchstens auf das Eineinhalbfache der regulären Zeit. Am Ende hast du den gleichen Abschluss und die gleichen Karrierechancen wie in einer Vollzeitausbildung.

Voraussetzungen für eine Ausbildung

Es gibt verschiedene Arten der Ausbildung. Mehr dazu kannst du im Beitrag Ausbildungsarten im Überblick nachlesen.

Für eine duale Ausbildung genügt meistens ein Haupt- oder Realschulabschluss. Manche Betriebe achten zusätzlich auf gute Noten in bestimmten Fächern oder freuen sich, wenn du schon ein Schülerpraktikum gemacht hast. Je nach Beruf sind auch folgende Eigenschaften wichtig: 

  • Teamfähigkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Interesse an der Tätigkeit

Tipp:Gut zu wissen: Am besten schaust du dir die Anforderungen direkt bei deinem Wunschbetrieb an. Viele Arbeitgeber bieten Schnuppertage für Schülerinnen und Schüler an.

Für eine schulische Ausbildung brauchst du in der Regel einen mittleren Schulabschluss – manchmal reicht auch ein Hauptschulabschluss. Je nach Schule oder Ausbildung ist außerdem ein bestimmtes Mindestalter (oft 16 bis 18 Jahre) nötig.

Manche Schulen erwarten praktische Vorkenntnisse, zum Beispiel ein Vorpraktikum im Kindergarten, wenn du Erzieher/in werden willst. Die genauen Voraussetzungen hängen vom Beruf, der Schule und dem Bundesland ab.

Wichtig:Wichtig: Informiere dich am besten 1 Jahr im Voraus direkt bei der Schule über die genauen Voraussetzungen und Fristen, damit du nichts verpasst. Manchmal brauchst du zusätzliche Nachweise, wie zum Beispiel eine Praktikumsbescheinigung. Schau dir auch die Entdeckerwelt „Berufsausbildung“ für die Suche nach schulischen Ausbildungsplätzen mit detaillierten Bewerbungs-Hinweisen an.

BerufsAbitur – Hochschulreife plus Gesellenabschluss 

Du willst eine Ausbildung machen und nebenbei deine Fachhochschulreife oder dein Abitur erwerben? Dann ist das BerufsAbitur genau das Richtige für dich – egal ob du im Handwerk, in der Industrie oder im Handel arbeiten willst.

Beim BerufsAbitur machst du eine anerkannte Berufsausbildung und erwirbst dazu parallel die Fachhochschulreife oder sogar die allgemeine Hochschulreife (Abitur), je nach Bundesland.

Die Voraussetzung für das BerufsAbitur ist ein mittlerer Schulabschluss mit der Berechtigung, die gymnasiale Oberstufe zu besuchen. Derzeit bieten 9 Bundesländer das Modell an: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Es gibt zwei Arten des BerufsAbiturs:

 

  • Ausbildung und Abitur laufen eng verzahnt nebeneinander
  • Dauer: 4 Jahre
  • In Sachsen beginnt das erste Schulhalbjahr schon vor der Ausbildung
  • Während der 3-jährigen Ausbildung: Zusatzunterricht abends oder am Wochenende, um die Fachhochschulreife zu erhalten
  • Danach möglich: 1 Jahr (in Hessen 2 Jahre) Vollzeitunterricht, um das Abitur zu bekommen

Rechte und Pflichten während der Ausbildung

Mit dem Start deiner Ausbildung beginnt ein neuer Abschnitt in deinem Leben – mit vielen Chancen, aber auch neuen Pflichten. Du hast nicht nur Aufgaben, sondern auch klar geregelte Rechte und Pflichten als Azubi.

Die Grundlage dafür ist der Ausbildungsvertrag. Er wird vor Beginn deiner Ausbildung schriftlich abgeschlossen und hält alle wichtigen Punkte fest: von deiner Ausbildungsvergütung über die Arbeitszeiten bis hin zu Urlaub und Ausbildungszielen.

Rechte in der Ausbildung

Du bekommst jeden Monat Geld für deine Arbeit – die Ausbildungsvergütung. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und muss jedes Jahr steigen. 2025 liegt sie im ersten Ausbildungsjahr zum Beispiel bei mindestens 682 Euro brutto (Azubi-Mindestlohn). Das bedeutet, dass noch Steuern und Sozialabgaben abgezogen werden. Du bekommst also etwas weniger auf dein Konto überwiesen.

Der Urlaubsanspruch als Azubi richtet sich nach dem Alter:

Beispiele für Pflichten der Auszubildenden

Du musst dein Berichtsheft (Ausbildungsnachweis) regelmäßig und ordentlich zu führen – mindestens einmal pro Woche. Ohne vollständiges Berichtsheft wirst du nicht zur Abschlussprüfung zugelassen.

Außerdem hast du eine sogenannte Sorgfaltspflicht: Behandle Arbeitsmittel ordentlich und arbeite gewissenhaft. Kleine Fehler können passieren, Absicht ist jedoch ein No-Go.

Bei Krankheit musst du dich sofort im Betrieb und in der Berufsschule melden. Spätestens am 4. Krankheitstag brauchst du eine ärztliche Bescheinigung, wenn in deinem Ausbildungsvertrag nichts anderes geregelt ist.

Du bist verpflichtet, am Unterricht teilzunehmen und dich mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen, um dein Ausbildungsziel zu erreichen.

Häufige Fragen zur Ausbildung

Es gibt einige anerkannte Ausbildungsberufe, die nur 2 Jahre dauern. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Fachlagerist/in: Du lernst, wie Waren richtig angenommen, gelagert und verschickt werden.
  • Verkäufer/in: Hier dreht sich alles um Beratung, Verkauf, Warenpräsentation und Kassieren im Einzelhandel.

Hier erhältst du eine Übersicht über 2-jährige Ausbildungen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss kannst du oft noch ein weiteres Ausbildungsjahr dranhängen – zum Beispiel, um Fachkraft für Lagerlogistik oder Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel zu werden.

Wenn es im Betrieb hakt, suche zuerst das Gespräch mit einer Vertrauensperson im Betrieb. Klärt sich nichts, helfen dir die Ausbildungsberatung der IHK oder HWK oder die Agentur für Arbeit, wenn du die Ausbildung wechseln möchtest. Mehr dazu erfährst du im Beitrag „Probleme in der Ausbildung“.

Du kannst die Ausbildungsdauer unter bestimmten Voraussetzungen bereits mit dem Vertragsabschluss bis zu 12 Monaten verkürzen. Wenn deine Leistungen im Betrieb und in der Berufsschule sehr gut sind, kannst du dich auch während der Ausbildung dazu entscheiden, zu verkürzen.

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